Mittwoch, 9. Oktober 2013

Irland lehrt uns Geduld



Dies sind Relikte aus dem Leben unserer Vorgänger im Haus. Susan hat - neben den Trauergruppen - offenbar Reiki angeboten - und die Sonne (aus alten Zeitungen) mag in einer der Gruppen entstanden sein!  Sie hängt auf alle Fälle im "Sun Room".

Würde ich den blog heute benennen: wäre es wohl:  Hart days outside Ireland
Seit zwei Wochen sind wir gänzlich ohne Nachrichten über das, was zur Zeit im/um das Haus geschieht! Auf unsere Fragen erhalten wir keine Antworten... und langsam begreifen wir, dass nicht nur die Uhren anders schlagen  - sondern auch die Menschen anders zu "ticken" scheinen. 
So kommunikativ sie im direkten Kontakt sind -  entschwindet man ihren Augen - entsteht Funkstille.. und nur mühsam ist der Kontakt aufrecht zu erhalten!
So wissen wir nicht, ob die Heizung zwischenzeitlich angschlossen wurde. Die letzte Information war die, dass das Bad fertig ist.. das mitgeschickte Foto aber zeigt nur einen Ausschnitt - und so wissen wir auch nicht, wie das Bad nun aussieht...


Dass die letzte, noch ausstehende Lieferung von IKEA seit mehr als 10 Tagen zugestellt wurde, habe ich nicht auf meine wiederholte Nachfrage bei unserer houskeeperin erfahren, sondern auf meine Beschwerde bei IKEA! 
Ob die Bank, die wir in Galway gekauft haben, zwischenzeitlich im School House steht, ist ebenfalls weder über Fechine noch über die Verkäufer herauszubekommen - 
und das Paket mit den Türgriffen, ebenfalls vor 2 Wochen nach Irland abgeschickt, schwebt entweder im Orkus - oder ist längst zugestellt... 

Ja, das hat etwas von Entmystifizierung! Vielleicht ist dies ein wichtiger Prozess, den man durchläuft, bevor man sich - mit zuvielen Illusionen - Irland nähert! Sicher könnten mir die "Veteranen" da mehr Auskünfte erteilen. Ich werde nachfragen und Euch hier gleich einmal das Buch eines der "Veteranen" empfehlen, das ich mir gerade bestellt habe:


http://www.irlandnews.com/
und der Hinweis auf seinen - wirklich tollen - blog!

So lehrt uns die Insel wieder einmal, Geduld zu haben und machen wir es doch wie es uns Rilke in seinem wundervollen Gedicht empfiehlt:

Über die Geduld(von Rainer Maria Rilke)

Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären...

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit...

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.
 
 

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